Zunächst werden in Kapitel ‎2 einige grundsätzliche Überlegungen zur wahrscheinlichen Größenordnung der Mann-Zahlen in den Zensusberichten dargestellt. In Kapitel ‎3 analysiere ich die beiden Zensuslisten der Wehrfähigen unter dem Blickwinkel, wie sich die Annahme, dass jeweils nur ein bis drei der bei den einzelnen Stämmen angegebenen ÄLäPh als Tausender zu werten sind (= 1 bis 3 ÄaT), auf die durchschnittlichen Gruppengrößen je Stamm auswirken und ob daraus Hinweise auf die ursprüngliche Zahl der ÄaT und damit auf die tatsächliche Zahl der Wehrfähigen je Stamm gewonnen werden können. Das Ergebnis daraus wird anhand eines im hebräischen Text gefundenen Schlüssels für die Gruppengrößen sowie durch die Schekel-Zahlung der Wehrfähigen für die Stiftshütte (2Mose 38,25-26) überprüft und bestätigt. Anschließend untersuche ich in Kapitel ‎4 weitere Zahlenangaben in den Büchern 4. Mose, Josua sowie Richter auf zusätzliche Hinweise zur Deutung des Begriffs ÄLäPh und leite daraus am Ende zehn Thesen zum Gebrauch dieses Begriffs in den genannten biblischen Büchern ab.

In Kapitel ‎5 analysiere ich anhand biblischer Aussagen die Rahmenbedingungen für die Bevölkerungsentwicklung des Volkes Israel in Ägypten, um die in den Vorkapiteln ermittelte Größenordnung der Mann-Zahlen zu plausibilisieren. Dabei werden die Dauer des Aufenthalts in Ägypten, das damals erreichte Lebensalter, die Anzahl der Kinder je Frau, das durchschnittliche Gebäralter der Frauen (entspricht der durchschnittlichen Länge der Generationen in Ägypten) und die durchschnittliche Wachstumsrate untersucht und ein vereinfachtes Rechenmodell entwickelt, in dem die gegenseitigen Abhängigkeiten dieser Faktoren transparent gemacht werden. So ergibt sich eine fundierte Hochrechnung der Wehrfähigen-Zahlen auf die Gesamtbevölkerung beim Exodus. Außerdem wird daraus eine grobe Altersstruktur des Volkes ermittelt, um die Voraussetzungen für die Hochrechnung der über 20-Jährigen auf alle Männlichen zu schaffen und damit einen Vergleich mit den Zahlenangaben zu den Erstgeborenen und Leviten zu ermöglichen, bei denen sich die Angaben auf alle Männlichen ab einem Monat und älter beziehen. Kapitel ‎6 ist den Angaben zu den Erstgeborenen gewidmet. Zunächst definiere ich den biblischen Begriff des „Gott zu weihenden Erstgeborenen“. Entsprechend dieser Definition wird aus den in Kapitel 5 ermittelten Bevölkerungsdaten die zu erwartende Anzahl von Erstgeborenen errechnet, um festzustellen, wie die in der biblischen Zahlenangabe zu den Erstgeborenen enthaltenen ÄLäPh zu bewerten sind. Anschließend erfolgt in Kapitel ‎7 auf Basis der Ergebnisse der beiden Vorkapitel die im Rahmen des Modells notwendige Neubewertung der ÄLäPh-Angaben bei den Leviten. Das Ergebnis vergleiche ich mit den Bevölkerungsdaten je Stamm der übrigen Stämme. Außerdem wird ein Deutungsvorschlag für die nicht als Tausender zu lesenden ÄLäPh bei den Leviten vorgestellt. In diesem Zusammenhang werden auch die Pluralformen des Begriffs ÄLäPh näher untersucht. Schließlich werden die neu ermittelten Zahlen der Erstgeborenen und Leviten verglichen und geprüft, ob die sich ergebende Differenz mit der im Bibeltext angegebenen übereinstimmt. Als Ergebnis der demographischen Untersuchungen der Kapitel 5 bis 7 kann eine ungefähre Zahl der Gesamtbevölkerung der Israeliten (inkl. Leviten) festgelegt werden. Am Ende von Kapitel 7 fasse ich die den demographischen Berechnungen zugrunde gelegten Rahmenbedingungen in zehn Thesen zusammen. Hier ist außerdem ein Bericht von Dr. Rainer Facius über von ihm durchgeführte detaillierte bevölkerungsdynamische Vergleichsrechnungen als Ergänzung zu meinen vereinfachten Berechnungen zur Bevölkerungsentwicklung Israels in Ägypten verlinkt. Dr. Facius ist Diplomphysiker im Ruhestand und hat während seines Berufslebens u.a. ausgiebige Erfahrungen als Software-Entwickler gesammelt. Er hat zur Überprüfung meiner Berechnungen zur Bevölkerungsentwicklung ein EDV-Programm entwickelt für eine detailliertere und methodisch stringentere Modellierung der Bevölkerungsentwicklung Israels in Ägypten. Für damit durchgeführte Vergleichsrechnungen zieht er sowohl rein empirische historische Sterbetafeln als auch semiempirische Modellierungen derselben heran. Beide Arten von Sterbetafeln wurden dabei auf ein der biblischen Vorlage angepasstes Tabellenhöchstalter von 125+ transformiert.

In Kapitel ‎8 erfolgt eine Untersuchung der Opferzahlen bei den Gerichten während der Wüstenwanderung auf alternative Deutungsmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang stelle ich Überlegungen zur Bevölkerungsentwicklung während der Wüstenwanderung an, woraus sich Hinweise für eine grobe Hochrechnung der Gesamtbevölkerung bei der Landnahme aus den Gemusterten des zweiten Zensus ergeben. Danach prüfe ich die großen Beutezahlen aus dem Midianiter-Feldzug und stelle einen alternativen Deutungsvorschlag vor, der auch eine plausible Lösung für große Zahlen bei Beuteangaben sowie Tierherden in der Königszeit bietet. Kapitel ‎9 ist der Untersuchung der großen Mann-Zahlen in den Samuel-, Könige- und Chronik-Büchern gewidmet. Durch die Überprüfung der Tausender-Zahlen und ggf. alternative Übersetzung der enthaltenen ÄLäPh können mehrere bei konventioneller Übersetzung der Zahlen bestehende – teilweise gravierende – Widersprüche zwischen Parallelberichten aufgelöst und in allen Fällen plausible Größenordnungen erreicht werden. Anschließend ergänze ich die in Kapitel 4 aufgestellten Thesen zum Gebrauch des Begriffs ÄLäPh um zehn weitere Thesen zu den in den Kapiteln 8 und 9 gewonnenen Erkenntnissen.

Auf Basis der korrigierten viel niedrigeren Zahlen untersuche ich sodann in Kapitel ‎10 detailliert die Ereignisse des Berichts über den Exodus und das Lager am Sinai, um zu prüfen, ob die neuen Zahlen zu plausiblen und mit den biblischen Angaben übereinstimmenden Handlungsabläufen führen und ob sie zu den topografischen Gegebenheiten passen. In diesem Zusammenhang stelle ich auch ein Modell der Stiftshütte vor, welches ein Durchhängen der Dachabdeckung vermeidet und das sich gut mit den Angaben im AT-Text begründen lässt. Außerdem wird ein Vorschlag vorgestellt, wie es zu der gerundeten Angabe der 600 ÄLäPh in 2Mose 12,37 und 4Mose 11,21 gekommen sein könnte.

Schließlich untersuche ich in Kapitel ‎11 das aufgrund von 2Mose 38,25-26 für die Bewertung der Zahlenangaben des ersten Zensus relevante Verhältnis der Gewichtseinheit כִּכָּר (KiKaR, übliche Übersetzung: Talent) zum Schekel. Aus der in dieser Arbeit vorgeschlagenen Neubewertung der Zensus-Zahlen ergibt sich dabei ein sehr viel niedrigeres Gewicht für das כִּכָּר (KiKaR). Deshalb werden die Vorkommen dieser Gewichtseinheit in den Mose-Büchern detailliert untersucht und aufgezeigt, dass mit der neuen Bewertung des כִּכָּר (KiKaR) plausible Deutungen der Berichte über die Herstellung der Stiftshütte möglich sind. In der Folge untersuche ich auch die übrigen Vorkommen dieser Gewichtseinheit daraufhin, ob die neue Größe dieser Gewichtseinheit in der Zeit Moses auch in der Königszeit passt. In diesem Zusammenhang werden zum besseren Verständnis auch die wichtigsten Gewichtseinheiten des AT in ihrem Verhältnis zueinander dargestellt. In Kapitel ‎12  werden exemplarisch einige große Tausenderzahlen bei Gewichts- und Maßangaben untersucht und Vorschläge für eine Neubewertung des Begriffs ÄLäPh auch in diesem Zusammenhang gemacht, die sich auf die meisten konventionell fünfstelligen Gewichts- und Hohlmaßangaben übertragen lassen, wohingegen bei den Längenmaßangaben in Hesekiel, die aus der Zeit des Exils stammen, keine Neubewertung erfolgen muss. In diesem Zusammenhang konnten bei einigen weiteren Gewichts- und Hohlmaßeinheiten aus den AT-Texten neue Erkenntnisse gewonnen werden, die eine Korrektur der teilweise sehr unsicheren traditionellen Bewertung dieser Einheiten ermöglichen. Die Erkenntnisse aus den Kapiteln 11 und 12 zur Neubewertung der Gewichtseinheit כִּכָּר (KiKaR, Talent) und weiterer Gewichts- und Hohlmaßeinheiten sowie der Neubewertung der großen Zahlen bei diesen Einheiten habe ich abschließend in einigen Thesen zusammengefasst.

In Kapitel ‎13 erfolgt eine komprimierte Darstellung des Bedeutungsspektrums des Begriffs ÄLäPh im AT. Im Rahmen einer letzten systematischen Überprüfung werden schließlich alle in dieser Arbeit untersuchten Zahlen – ggf. mit der Neuinterpretation der ÄLäPh und der jeweiligen Ursache für die Fehldeutung – tabellarisch dargestellt. Für die großen Zahlen, für die ich einen Revisionsfehler vermute, stelle ich in einer weiteren tabellarischen Übersicht exemplarische Vorschläge vor, wie der ursprüngliche hebräische Text gelautet haben könnte. Danach stelle ich in Kapitel ‎14 anhand von Angaben im AT ein Szenario vor, wie es im Überlieferungsprozess zu dem Revisionsfehler gekommen sein könnte, der die großen Zahlen in den Grundtexten der Zensusberichte in 4. Mose und wenigen weiteren Fällen in den Mose-Büchern, Josua und Richter verursacht hat. Da dieser Revisionsfehler eine schriftliche Überlieferung über einen langen Zeitraum voraussetzt, werden zur Bestätigung der postulierten frühen Niederschrift der Frühgeschichte Israels auch in den AT-Texten vorliegende Hinweise auf ihre Entstehung und Überlieferung bis zur Wegführung ins babylonische Exil herausgearbeitet. Schließlich stelle ich in Kapitel ‎15 zusammenfassend dar, bei welchen Zahlen aus den Zensusberichten – aufgrund der nicht mehr vorhandenen ursprünglichen Texte – ein mehr oder minder großer Unsicherheitsfaktor bestehen bleibt und wo aufgrund vieler im AT-Text enthaltenen Quervergleiche die ursprünglichen Zahlen mit weitgehender Sicherheit rekonstruiert werden können. Abschließend fasse ich nochmals zusammen, welche Folgerungen daraus für die Glaubwürdigkeit der biblischen Berichte über Exodus und Landnahme gezogen werden können.