Somit kann abschließend festgehalten werden: Von den 22 ÄLäPh bei den männlichen Leviten, die sich aus der Summe der Männlichen der drei Sippen beim ersten Zensus ergeben (4Mose 3,22+28+34), haben zehn die Bedeutung Tausend. Daraus ergeben sich 10.300 männliche Leviten. Die übrigen 12 ÄLäPh haben eine andere Bedeutung (siehe ‎7.1.4). Nimmt man auch hier vereinfachend Geschlechterparität an, so hatte der Stamm der Leviten eine Größe von insgesamt 20.600 Personen. Da bei den Leviten keine Verluste durch die Amalekiterschlacht und das Gericht wegen des goldenen Kalbs angenommen werden müssen, können die Zahlen des ersten Zensus mit der Populationsgröße beim Exodus etwa gleichgesetzt werden.

Diese Bevölkerungszahl ist weit höher als die beim nächstkleineren Stamm und erst recht als beim Durchschnitt aller übrigen Stämme. Die Vergleichsberechnungen zur Wachstumsrate und zu der dafür notwendigen Kinderzahl je Frau in den vorausgehenden Abschnitten haben aber gezeigt, dass über den langen Zeitraum von 215 Jahren dafür bei diesen beiden Kennzahlen nur relativ geringe Abweichungen zwischen den Stämmen notwendig waren. Ähnliche Größenordnungen bei diesen Kennzahlen gab es in den letzten Jahrzehnten auch in Afrika. Dies bestätigt, dass die Erreichung dieser Bevölkerungszahl bei den Leviten unter realistischen Bedingungen möglich war. Auch die besondere Berufung der Leviten für den Dienst für Jahwe und die dafür notwendige Verteilung auf alle Stammesgebiete passt zu einer gegenüber den übrigen Stämmen größeren Personenzahl. Selbst die stark unterschiedliche Größe der drei Sippen der Leviten wird im Bibeltext bestätigt durch die unterschiedliche Aufgabenverteilung beim Transport der Stiftshütte. Damit können die neubewerteten Zahlenangaben bei den Leviten als plausibel bestätigt werden. 

Nun gilt es noch zu untersuchen, wie die nicht als Tausender zu deutenden ÄLäPh bei den Leviten zu verstehen sind, da sie offensichtlich eine andere Bedeutung als bei den Wehrfähigen der zwölf Stämme haben. Dies erfolgt In Abschnitt ‎7.3ff. Vorher prüfe ich jedoch im nächsten Abschnitt, ob auch bei den Leviten-Zahlen beim zweiten Zensus eine Deutung möglich ist, die zu der vorliegenden Neubewertung der Zahlen für den ersten Zensus passt.