Wie im Abschnitt ‎1.4 erläutert, liegen den folgenden Ausführungen zur Neubewertung der großen Zahlen im Wesentlichen die drei Grundannahmen Zerbsts und somit sein aus verschiedenen Vorgänger-Modellen unter Eliminierung von deren jeweiligen Schwächen entwickeltes Kompromiss-Modell zugrunde. Er hat somit nicht nur den Anstoß für die vorliegende Arbeit gegeben, sondern auch wichtige Grundlagenarbeit geleistet, was an dieser Stelle ausdrücklich gewürdigt werden soll. Meines Erachtens hat er neben der Nichtberücksichtigung bzw. Fehldeutung verschiedener schwierig zu verstehender Kontext-Informationen lediglich in den Zensusberichten zu wenige ÄLäPh als Tausender gewertet und damit zu kleine Gruppengrößen bzw. zu geringe Personenzahlen erhalten. Auch deshalb ergaben sich bei seinen Anwendungsbeispielen aus dem Bibeltext Widersprüche, für deren Lösung er zusätzliche Abschreibfehler annehmen musste – wie auch alle anderen Ausleger, die vor ihm Lösungsvorschläge zu diesem Thema gemacht hatten. Um diese Probleme zu vermeiden und das Modell von Zerbst weiterzuentwickeln zu einem Lösungsmodell für alle fehlgedeuteten großen Zahlen im gesamten Alten Testament, müssen daher zunächst einige grundsätzliche Überlegungen zu seinen Berechnungen dargestellt werden.