In diesem Kapitel erfolgt die im Rahmen des Modells notwendige Neubewertung der אֶלֶף (ÄLäPh) bei den Leviten. Die Neubewertung wird in einem ersten Schritt durch einen Vergleich mit den Bevölkerungsdaten bei den zwölf Stämmen plausibilisiert.

Zweitens stelle ich meinen Vorschlag zur Deutung der nicht als Tausender zu lesenden ÄLäPh bei den Leviten vor, der die zuvor vorgeschlagene Neubewertung der Zahlen ebenfalls bestätigt. Hier gehe ich davon aus, dass diese ÄLäPh ursprünglich ALuPh (= Sippenoberhaupt oder Anführer) lauteten und wegen der Konsonantengleichheit dieses Wortes mit ÄLäPh als „Tausend“ interpretiert und mit den echten Tausendern zu den großen Zahlen zusammengefasst wurden. Diese Verwechslungsgefahr belege ich durch drei weitere Beispiele im Alten Testament, wo sich aus dem Kontext bzw. aus einem Zitat der Stelle im Neuen Testament deutlich ergibt, dass ebenfalls eine Verwechslung von ÄLäPh und ALuPh vorliegt. In diesem Zusammenhang begründe ich, warum eine solche Verwechslung bei den Wehrfähigen der zwölf Stämme nicht passt und fasse nochmals einige wesentliche Argumente für die Deutung von ÄLäPh als „Gruppe“ bzw. „(militärische) Einheit“ bei den Wehrfähigen zusammen. Damit begründe ich auch, warum die von Clark und Wenham vertretene These, dass die überzähligen ÄLäPh bei den Wehrfähigen der Zwölf Stämme die Bedeutung „Hauptleute“ hätten, nicht haltbar ist. In diesem Zusammenhang werden auch die Pluralformen des Begriffs ÄLäPh näher untersucht. Dabei zeige ich auf, wie es im Rahmen einer Textrevision zu dem Interpretationsfehler gekommen sein könnte, der zu den großen Zahlen bei den Leviten und den zwölf Stämmen geführt hat. Schließlich nehme ich zu einem Artikel von Denise Flanders zum Bedeutungsspektrum von ÄLäPh Stellung und widerlege deren Hauptargument gegen eine Deutung von ÄLäPh als „Einheit“.

Am Ende des Kapitels erfolgt zunächst eine letzte Bestätigung der neubewerteten Zahlen der Leviten durch den Vergleich mit der neubewerteten Anzahl der Erstgeborenen. Anschließend fasse ich die Rahmenbedingungen, die den demographischen Berechnungen in den Kapiteln ‎5 bis ‎7 zugrunde liegen, in zehn Thesen zusammen. Abschließend wird dann zu diesen drei Kapiteln ein Bericht von Dr. Rainer Facius vorgestellt über mit einem eigens dafür entwickelten EDV-Programm durchgeführte detailliertere Vergleichsrechnungen zur Modellierung der Bevölkerungsentwicklung der Israeliten in Ägypten.