In Anlage 3b, Tab. 5 ist dargestellt, wie sich der Rückgang der Mann-Zahlen zwischen Auszug und 1. Zensus auf die einzelnen Stämme verteilt. Errechenbar ist dies durch die Differenz zwischen der ursprünglichen Gruppengröße von 50 und der beim ersten Zensus ermittelten Gruppengröße je Stamm. Es zeigt sich, dass die Stämme sowohl prozentual als auch absolut unterschiedlich stark betroffen waren. Dies ist auch nicht anders zu erwarten, da sowohl in einer Schlacht als auch bei dem Strafgericht durch die Leviten wegen des Goldenen Kalbs keine Rücksicht auf Stammeszugehörigkeit genommen wurde. Auch die Sklaven waren sicher nicht völlig gleichmäßig auf die Stämme verteilt (siehe ‎5.5.2.6).

Die unterschiedliche Betroffenheit durch die Todesfälle und die ungleichmäßige Verteilung der Sklaven erklärt auch die bei normaler Bevölkerungsentwicklung statistisch äußerst unwahrscheinliche Verteilung der Mann-Zahlen je Stamm beim ersten Zensus. Dort ergeben sich bei den neubewerteten Zahlen sechs Stämme mit einer Größe von 1.200 bis 1.650 Mann und sechs Stämme, die 2.300 bis 2.700 Mann hatten. Bei normaler Bevölkerungsentwicklung müsste man eine gleichmäßigere Verteilung zwischen 1.200 und 2.700 Mann mit einer Häufung eher Richtung Mitte dieser Spanne erwarten (Andeutung einer Gaußschen Normalverteilung). Bei den auf die ursprüngliche Gruppengröße hochgerechneten Zahlen ergibt sich eine Spanne von 1.550 bis 3.600 mit einer gleichmäßigeren Verteilung über die gesamte Spanne. Die niedrigsten und drittniedrigsten Mann-Zahlen ergeben sich dabei für die beiden Josefs-Stämme Ephraim und Manasse, die eine Generation weniger für das Bevölkerungswachstum zur Verfügung hatten. Erst durch die Verluste zwischen Auszug und erstem Zensus durch Krieg und Gericht sowie die Aussortierung der Sklaven kam es zu der auffälligen Verteilung der Mann-Zahlen beim ersten Zensus, weil die sechs beim ersten Zensus kleinsten Stämmen zu den sieben Stämmen mit den prozentual größten Rückgängen der Mann-Zahlen gehörten. Man kann also annehmen, dass diese sechs Stämme bei der Amalekiterschlacht an vorderster Front standen und/oder überproportional stark beim Tanz um das goldene Kalb beteiligt waren und/oder dass sie überdurchschnittlich viele Sklaven besaßen, die bei der Umwandlung der Arbeitsgruppen in Heereseinheiten ausgeschieden wurden.

Damit ist ein Rückgang von 29.000 beim Exodus auf 23.550 Mann beim ersten Zensus und auch die Verteilung der Mann-Zahlen auf die einzelnen Stämme plausibel. Nachfolgend möchte ich zur weiteren Bestätigung aber auch noch die Auswirkungen bei Annahme einer größeren oder kleineren Anzahl von ÄaT, als die bei einer Anzahl von 23.550 Mann angenommenen 18 ÄaT, darstellen.