Nach den in den beiden vorausgehenden Abschnitten überschlägig hochgerechneten Bevölkerungszahlen betrug die Gesamtbevölkerung Israels beim zweiten Zensus kurz vor der Überquerung des Jordans somit rund (109.218 + 26.200 ≈) 135.400 Menschen, davon 81.000 Frauen und 54.400 Männer.

Diese Bevölkerungszahlen können zwar nicht den Anspruch erheben, dass sie den tatsächlichen Zahlen genau entsprechen, weil diverse Annahmen getroffen werden mussten. Die ungefähre Größenordnung und das ungefähre Verhältnis von Männern zu Frauen beruhen aber auf im Bibeltext vorliegenden Zahlenangaben. Zur Ermittlung dieser Bevölkerungszahl wurden neben diversen weiteren Kontextangaben folgende Zahlenangaben aus dem Bibeltext herangezogen:

  • Die neubewerteten Zahlen der Wehrfähigen der zwölf Stämme und aller männlichen Leviten von einem Monat und älter vom ersten Zensus.
  • Die entsprechenden Zahlen beider Personengruppen vom zweiten Zensus.
  • Die Anzahl von 24.000 kurz vor dem zweiten Zensus wegen Hurerei und Götzendienst umgekommenen Männern (und sicher auch Jünglingen ab etwa 15 Jahren). Daraus ergibt sich, dass in den ersten Jahren der Wüstenwanderung ein stärkeres Bevölkerungswachstum vorlag und dass es zum Zeitpunkt des zweiten Zensus einen großen Frauenüberhang gab.
  • Die Heeresgröße der zwölf Stämme bei der Strafexpedition der übrigen elf Stämme gegen Benjamin etwa 26 Jahre nach der Überschreitung des Jordans. Daraus ergibt sich, dass in den letzten Jahren der Wüstenwanderung ein starker Einbruch bei den Geburtenzahlen erfolgt sein muss.

Neben der aus biblischen Angaben hochgerechneten Zahl der israelitischen Bevölkerung gab es die tatsächlich nur geschätzte Zahl von rund 2.400 Personen des Mischvolks, das von den von Jakob nach Ägypten mitgebrachten Sklaven abstammte (siehe ‎8.1.6). Zu dieser Anzahl sind nun noch die von den Israeliten gefangengenommenen midianitischen Jungfrauen hinzuzurechnen. In den nächsten Abschnitten untersuche ich daher, wie die ÄLäPh-Vorkommen in den Beutezahlen des Midianiter-Feldzuges zu deuten sind, ehe abschließend eine grobe Verteilung der Gesamtbevölkerung auf die Siedlungsgebiete östlich und westlich des Jordans vorgenommen wird.