In Anlage 10 sind drei Varianten mit unterschiedlicher Kinderzahl je Frau und daraus folgend unterschiedlicher Generationsdauer und -anzahl im Zeitraum von 215 Jahren für die gleiche Endbevölkerung von 119.856 Menschen dargestellt:

Anlage 10

Tabelle 11a

Tabelle 11b

Tabelle 11c

Kinderzahl je Frau (Fertilitätsrate)

4,20277

4,63381

5,29086

Ø Generationsdauer (= Ø Gebäralter)

26 Jahre

29 Jahre

33 Jahre

Ø Anzahl der Generationen in Ägypten

8,27

7,41

6,52

 

Die ermittelten Kinderzahlen je Frau liegen mit rund 4,2 bis 5,3 innerhalb der in Abschnitt ‎5.3.2 geschätzten Bandbreite von vier bis sechs Kindern. Sie erscheinen auch aus heutiger Sicht realistisch. Münz schreibt dazu folgendes: „Die Fertilität lag im Weltdurchschnitt bis zur Mitte der 1960er Jahre konstant bei etwa 5 Kindern pro Frau.“1 Somit kann für die Zeit in Ägypten ein Durchschnitt von etwa 4,6 Kindern je Frau als realistisch angesehen werden. Da hierbei die kinderlosen Frauen noch nicht abgezogen sind, ergeben sich je Mutter, die tatsächlich Kinder geboren hat, etwas höhere Raten. Berechnungen dazu erfolgen in Abschnitt 7.1.5.3 im Zusammenhang mit einem Vergleich der Kinderzahlen je Frau bei den zwölf Stämmen mit denen der Leviten.

Aus diesen Kinderzahlen je Frau in Verbindung mit dem in der nächsten Tabellenzeile jeweils angegebenen durchschnittlichen Gebäralter ergibt sich die Zielbevölkerungszahl beim Exodus, bei der 27.500 wehrfähige Männer vorhanden sind. Die zugrunde gelegten Annahmen für die Generationsdauer (= durchschnittliches Gebäralter der Frauen) mit einer Spanne von 26 bis 33 Jahren bei einem Durchschnitt von etwa 29 Jahren können damit als bestätigt angesehen werden. Zum Vergleich: In Deutschland lag das durchschnittliche Gebäralter im Jahr 2020 bei 29,9 Jahren (siehe Zitat in Abschnitt ‎5.4) und in dem afrikanischen Land Niger lag es von 1950 bis 2018 durchgehend in einer Spanne von 28,9 bis 29,6 Jahren bei gleichzeitig 7,02 bis 7,93 Kindern pro Frau und einer ab etwa 1990 – auch bei Müttern und Kindern – stark abnehmenden Sterblichkeit (siehe Abschnitt ‎7.1.5.2 mit Fußnote 4).

Auch die damit verbundenen Ergebnisse bei der Generationsanzahl während des Ägyptenaufenhalts von 6,5 bis 8,3 Generationen (siehe dritte Tabellenzeile) können als realistischere Bandbreite innerhalb der in Abschnitt ‎5.4.3 aufgezeigten Extrembeispiele von 4 bzw. 10 Generationen in 215 Jahren angesehen werden. Die mit Tabelle 11b berechnete Anzahl von 7,4 Generationen kann man als ungefähren Mittelwert ansehen.

Die in Anlage 10 dargestellte stark vereinfachte Modellierung der Bevölkerungsentwicklung in Generationsstufen von 26 bis 33 Jahren soll nun im nächsten Abschnitt etwas verstetigt werden. Dies ist Voraussetzung für die Ermittlung einer ungefähren Altersstruktur beim Exodus.

  • 1 Münz: Fertilität und Geburtenentwicklung, S. 1