Die Israeliten erfragten von Gott, welcher Stamm als erster gegen Benjamin ziehen sollte, und erhielten die Antwort: Juda (Ri 20,18). Dies ist nachvollziehbar, denn Juda hatte bei der Landnahme als mit Abstand größter Stamm ein Kontingent von 3.000 Mann gestellt. Beim ersten Angriff auf Gibea fielen 22 ÄLäPh, d.h. (22 x 50 =) 1.100 Mann von den Stämmen Israels (Ri 20,21). Davon entfiel sicher ein großer Teil auf den Stamm Juda, dessen Heer also sehr früh nach der Landnahme deutlich reduziert wurde. Bei Benjamin gab es keine Gefallenen. Es ist daher davon auszugehen, dass die Toten vor allem auf das Konto der Steinschleuderer gingen. Auch beim zweiten Angriff wird nur von Gefallenen Israels berichtet, nämlich 18 ÄLäPh, d.h. (18 x 50 =) 900 Mann (Ri 20,25). Auch dafür dürften hauptsächlich die aus sicherer Entfernung schießenden Steinschleuderer verantwortlich gewesen sein.

Aus den beiden Niederlagen hatte Israel gelernt und wechselte beim dritten Angriff die Strategie. Es wurden Hinterhalte rund um die Stadt gelegt (Ri 20,29) und die Kämpfer Benjamins von der Stadt weggelockt. Zunächst fielen etwa 30 Männer Israels, ehe das israelitische Heer – von den Benjaminitern verfolgt – floh (Ri 20,31-32). Daraufhin griffen von den im Hinterhalt liegenden Männern Israels 10 ÄLäPh, d.h. (10 x 50 =) 500 Mann die von Verteidigern entblößte Stadt an und eroberten sie nach schwerem Kampf (Ri 20,34). In Ri 20,35 wird das Gesamtergebnis der Niederlage Benjamins mit 25 ÄLäPh 100 Gefallenen vorweggenommen.

Danach erfolgt ein Detailbericht der Schlacht, der allerdings etwas verwirrend aufgebaut ist mit vielen Wiederholungen. Der wesentliche Inhalt besagt, dass die zunächst fliehenden Israeliten umkehrten, sobald ihnen ein Rauchzeichen aus der Stadt deren Eroberung anzeigte (Ri 20,40-41). Bei der nun stattfindenden Schlacht fielen 18 ÄLäPh, d.h. (18 x 50 =) 900 Männer Benjamins (Ri 20,44). Auf der Flucht in Richtung des Felsens Rimmon fielen zunächst weitere 5 ÄLäPh, d.h. (5 x 50 =) 250 Mann und im weiteren Verlauf der Flucht weitere 2 , d.h. (2 x 50 =) 100 Mann (Ri 20,45). So fielen in der Schlacht und auf der Flucht insgesamt 25 ÄLäPh, d.h. (25 x 50 =) 1.250 Mann (Ri 20,46). Diese im Text genannte Summe entspricht genau der Summe die sich aus den in Ri 20,44-45 genannten Einzelwerten ergibt (900 + 250 + 100 = 1.250). Lediglich 600 Mann konnten sich auf den Felsen Rimmon retten und sich dort vier Monate verschanzen (Ri 20,47). Da die Benjaminiter noch immer nicht bereit waren aufzugeben, eroberten die übrigen Stämme in dieser Zeit alle Städte Benjamins und rotteten deren Bevölkerung aus (Ri 20,48).

Da in dem vorweggenommenen Gesamtergebnis in Ri 20,35 eine Summe von 25 ÄLäPh und 100 Mann angegeben wird, ist anzunehmen, dass bei der Eroberung der Stadt noch weitere dort als Wache zurückgelassene 100 Mann getötet wurden. Dies erklärt auch, warum neben den 50er-Gruppen die größere Zahl 100 steht. Somit wurden von den ursprünglich 2.000 Mann Benjamins insgesamt 1.350 Mann getötet. 600 Mann retteten sich auf den Felsen Rimmon. Die noch fehlenden 50 konnten sich wohl ebenfalls retten, erreichten aber nicht den genannten Felsen. Ich nehme an, dass es sich dabei um Kanaaniter handelte, die in ihre eigenen Städte flohen. Auf dem Felsen Rimmon waren jedenfalls nur Benjaminiter versammelt, denn für diese suchten die übrigen Stämme später israelitische Frauen (Ri 21,6-7+12+20-21), was sie für Kanaaniter nicht getan hätten. Dass für die Männer auf dem Felsen Rimmon später 600 Frauen gesucht werden mussten, könnte der Grund dafür sein, dass hier nicht Einheiten, sondern die Zahl 600 für die geflüchteten Benjaminiter angegeben wird. 400 dieser Frauen kamen aus Jabesch in Gilead. Dorthin wurden 12 ÄLäPh Mann gesandt, um die Einwohner zu strafen, weil sie den Kampf-Aufruf gegen Benjamin ignoriert hatte (Ri 21,10). Da alle anderen Heereseinheiten in diesem Bericht 50er-Einheiten sind, kann das für diese Zahl ebenfalls angenommen werden, so dass sich (12 x 50 =) 600 Mann ergeben.1

  • 1 Aus den dort gefundenen 400 Jungfrauen (vermutlich inklusive aller kleineren Mädchen, die noch zu jung waren um sofort zu heiraten) kann man auf etwa 800 bis 1.000 weibliche Personen insgesamt und damit auf 1.600 bis 2.000 Einwohner bzw. 400 bis 600 wehrfähige Männer schließen. Wenn es sich bei Jabesch um eine einzelne befestigte Stadt gehandelt hätte, wären 600 Angreifer wahrscheinlich zu wenig gewesen. Ich gehe daher davon aus, dass es ich um eine kleinere Stadt mit mehreren Tochterstädten handelte (vgl. 4Mose 21,32), die alle nicht oder wenig befestigt waren und nacheinander durch Überraschungsangriffe eingenommen werden konnten.