In der am 22.12.2022 veröffentlichten Fassung von Abschnitt 3.1.2.1 habe ich mangels einer besseren Erklärung vertreten, dass die Differenz von 5.450 Mann zwischen den neu ermittelten 23.550 Mann bei ersten Zensus und den daraus auf den Zeitpunkt des Exodus hochgerechneten 29.000 Mann durch 3.000 beim Gericht wegen des Goldenen Kalbs und 2.450 bei der Amalekiterschlacht gefallenen Männern verursacht wurde. Die 3.000 Mann beruhen auf einer konkreten Aussage in 2Mose 32,27-29. Die Zahl der Gefallenen bei der Amalekiterschlacht ist jedoch im AT-Text nicht angegeben (2Mose 17,8-16). Sie ergab sich allein aus der o.g. Differenz.

Bei einer Schätzung dieser Zahl ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Schlacht in einem Gebirgstal stattfand, also keine sehr breite Front möglich war. Bei einem ausgeglichen hin und her wogenden Kampf mit einer geschlossenen relativ schmalen Front gibt es zwar viele Verwundete, aber normalerweise nicht so viele Tote, dass damit eine Differenz von 2.450 Mann erklärt werden könnte.1 Die meisten Toten gibt es, wenn eine Partei endgültig die Oberhand gewinnt und ihre Gegner in die Flucht schlägt bei der Verfolgung der Unterlegenen. Geschlagen wurden aber hier die Amalekiter. Selbst wenn man in Rechnung stellt, dass auch von den Verwundeten später noch einige starben, dürften bei der Schlacht inklusive der vorher bei den Überfällen auf die zurückgebliebenen Schwachen umgekommenen jüngeren Männer weniger als 1.000 Wehrfähige gefallen sein. Ich schätze diese Zahl inklusive einiger weniger Männer die durch Unfälle auf der Wanderung umgekommen sind auf 950 Mann – immer noch eine große Zahl.

Für die verbleibende Differenz von rund 1.500 Mann habe ich bei der Untersuchung der AT-Angaben zu den Sklaven Abrahams, Isaaks und Jakobs eine bessere Erklärung gefunden. Ich gehe nun davon aus, dass in den Arbeitsgruppen auch die Nachkommen der von Jakob nach Ägypten mitgebrachten Sklaven enthalten waren, die beim ersten Zensus bei der Umwandlung der Arbeitsgruppen in Heereseinheiten ausgeschieden wurden. Mit Verweis auf die detaillierte Begründung in den Abschnitten 5.5.2 bis 5.5.2.6 zeige ich dies nun schon in der aktualisierten Fassung von Abschnitt 3.1.2.1 vom 02.04.2023 auf. Hier weise ich nun ebenfalls schon auf die dadurch erfolgende Reduzierung der Zahl der von Jakob abstammenden Wehrfähigen beim Exodus von 29.000 auf 27.500 Mann hin. Diese Zahl bildet nun die Zielgröße der Bevölkerungsentwicklung in Kapitel 5.

Im Zusammenhang mit dieser Korrektur habe ich den bisherigen Abschnitt 3.1.2.1 in zwei Abschnitte aufgeteilt. Die Anlage 3b wird nun in Abschnitt „3.1.2.2 Auswirkung des Rückgangs auf die Mann-Zahlen der einzelnen Stämme“ erläutert und ist bezüglich der Ursachen für die Differenz etwas allgemeiner gehalten. Der bisherige Abschnitt „3.1.2.2 Alternativrechnungen mit abweichenden ÄaT beim ersten Zensus“ verschiebt sich dadurch und erhält die neue Abschnitt-Nr. 3.1.2.3. Bei den zehn Thesen in Abschnitt 4.8 habe ich in These b) die bisher dort angegebenen 29.000 ebenfalls durch 27.500 Mann ersetzt.

Birkenfeld, 02.04.2023

Michael Künzler

 

 

 

  •  1 Ich hatte deshalb die Hilfshypothese vertreten, dass die Amalekiter über Fernwaffen wie Steinschleudern, Speere oder Pfeil und Bogen verfügten und dass dadurch die große Zahl von Verlusten erklärt werden könnte. Es gibt aber im Bibeltext keinerlei Hinweise, darauf, dass eine so große Anzahl durch Fernwaffen getötet wurde. Ich gehe jetzt davon aus, dass die durch eventuell vorhandene Fernwaffen Getöteten in der nun niedriger geschätzen Opferzahl enthalten sind.