Information
Chronologische Abfolge der Ereignisse im Leben Jakobs und seiner Söhne
Die 430 Jahre vom Einzug Abrahams in Kanaan bis zum Exodus und die Fristen von 400 und 450 Jahren
Die 480 Jahre zwischen Exodus und Tempelbau (1Kön 6,1) und die Chronologie der Richterzeit
Einführung große Zahlen im AT
Aufgrund archäologischer Forschungsergebnisse sowie innerbiblischer Widersprüche im Zusammenhang mit großen Zahlen ist davon auszugehen, dass viele Zahlen im Tausenderbereich im Alten Testament – vor allem bei Heeresangaben – weit überhöht sind. Dies ist einer der Gründe, warum die Geschichtsberichte des AT heute in der Wissenschaft weitgehend als historisch unzuverlässig angesehen werden. In dieser Arbeit wird ein Lösungsmodell für eine Neubewertung dieser Zahlen auf der Basis biblischer Kontextinformationen vorgestellt, das zu realistischen Zahlen führt und gleichzeitig die aus den überhöhten Zahlen resultierenden innerbiblischen Widersprüche auflöst. Damit werden Indizien für die historische Zuverlässigkeit der alttestamentlichen Geschichtsberichte geliefert.
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Schneller Überblick in der Kurzfassung
Informationen zur Chronologie des Alten Testaments
Kapitelüberschriften
- Einleitung
- Grundsätzliche Überlegungen zu den Mann-Zahlen der Zensusberichte in 4. Mose
- Neubewertung der Mann-Zahlen der zwölf Stämme in 4. Mose 1 und 26
- Untersuchung großer Zahlen in 4. Mose, Josua und Richter
- Bevölkerungsentwicklung Israels in Ägypten
- Die Zahl der Erstgeborenen und ihr Verhältnis zur Gesamtbevölkerung
- Neubewertung der Leviten-Zahlen in 4. Mose 3, 4 und 26
- Auswirkung der Gerichte während der Wüstenwanderung auf die Bevölkerungsentwicklung Israels sowie Neubewertung der Midianiterbeute
- Große Zahlen in Berichten über die Königszeit
- Plausibilisierung der reduzierten Bevölkerungsgröße der Israeliten anhand des Exodus-Berichts
- Die Silber-Abgabe der Wehrfähigen für die Stiftshütte und die Gewichtseinheit Kikkar
- Große Zahlen im Zusammenhang mit Hohlmaß- und Längenangaben
- Das Bedeutungsspektrum von ÄLäPh mit Zuordnung der untersuchten Vorkommen zu den Bedeutungen
- Ein Szenario zur Entstehung des Überlieferungsfehlers: Von der frühen Niederschrift der AT-Texte bis Esra
- Abschließendes Fazit
< Kurzfassung | 1. Einleitung > |
Kurzfassung
Ziel der Arbeit ist eine dem biblischen Kontext entsprechende Neubewertung der konventionell viel zu hohen Mannschaftszahlen in den Musterungslisten von 4. Mose 1 bis 4 und 4. Mose 26. Darauf aufbauend soll ein widerspruchsfreies Modell für die Neubewertung aller bis in die Königszeit vorkommenden überhöhten Zahlen im AT entwickelt werden. Dies geschieht unter teilweiser Übersetzung des Begriffs אֶלֶף, (ÄLäPh, heute fast ausnahmslos mit „Tausend“ übersetzt) teilweise als „Einheit“ oder „Gruppe“, was damals eine weitere Bedeutung dieses hebräischen Wortes war. Um zu entscheiden, wann mit „Einheit“ zu übersetzen ist, und um die Größe dieser Einheiten zu bestimmen, werden die folgenden Anhaltspunkte verwendet:
- Hinweise, die sich aus der durchschnittlichen Gruppengröße pro Stamm bei den gemusterten Wehrfähigen in den Musterungsberichten in 4. Mose 1 und 26 ergeben
- Vergleich mit einem Schlüsselwort, das viermal in 2. Mose, Josua und Richter vorkommt, um die alternative Bedeutung „Gruppe“ des Begriffs ÄLäPh zahlenmäßig zu bewerten
- Untersuchung weiterer Vorkommen großer Zahlen in 4. Mose, Josua und Richter
- Analyse der Rahmenbedingungen für die Bevölkerungsentwicklung in Ägypten anhand des biblischen Kontextes und daraus Entwicklung eines vereinfachten Modells zur Berechnung einer möglichen Bevölkerungsgröße und Altersstruktur beim Exodus, das mit allen biblischen Zahlenangaben im Umfeld von Exodus und Landnahme kompatibel ist
- Untersuchung der Zahlenverhältnisse von Wehrfähigen zu Erstgeborenen und Leviten sowie Neubewertung und Begründung der Entstehung der großen Zahlen auch bei diesen
- Anwendung der Interpretationsregeln auf große Zahlen bei Soldaten, Tierherden und Gewichts- bzw. Maßangaben in den Büchern Samuel, Könige und Chronik
- Anwendung der neu bewerteten Zahlen auf die Ereignisse im Exodus-Bericht
- Überprüfung der Angaben über die Schekel-Abgabe der Gemusterten in 2Mose 38,25-26 und des sich daraus ergebenden Verhältnisses der Gewichtseinheit Kikkar (Talent) zum Schekel des Heiligtums
Durch eine Neuinterpretation der ÄLäPh-Angaben unter Berücksichtigung eines Revisionsfehlers, der nur bei den Musterungszahlen in 4. Mose und an wenigen weiteren Stellen in Josua und Richter aufgetreten ist, können im Rahmen des vorgestellten Modells die ursprünglichen Zahlen der ersten Musterung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, die der zweiten mit hoher Wahrscheinlichkeit rekonstruiert werden. Für die über 20-jährigen Wehrfähigen der zwölf Stämme ergeben sich 23.550 Mann für die erste und 25.730 Mann für die zweite Musterung. Die Gesamtbevölkerung zum Zeitpunkt des Exodus betrug einschließlich der Leviten rund 120.000 Personen.
Die großen Zahlen in der Königszeit sind nicht auf einen Revisionsfehler zurückzuführen. Bei korrekter Übersetzung der ÄLäPh-Angaben nicht nur als „Tausend“, sondern an den entsprechenden Stellen auch als „Einheit“, ergeben sich aus dem heute vorliegenden hebräischen Grundtext ausnahmslos realistische Zahlen sowie plausible und widerspruchsfreie Geschehensabläufe, wenn man kontextkonforme Annahmen zur Füllung vorhandener Informationslücken trifft. Dabei müssen weder Abschreibfehler angenommen noch Angaben im Bibeltext ignoriert werden.
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